Erzählungen                                              Leseprobe "Die Wand"

„Archilochos“ ist die Geschichte des vermutlich ersten antiken Dichters (ca. 680-640 v.Chr), der das lyrische Ich für sich in Anspruch nahm. Nicht die Helden der Vorfahren zu feiern, sondern die Echtheit der Gefühle, vornehmlich der eigenen, war sein Anliegen. Ein Verrat an seiner Liebe bezahlten Menschen mit ihrem Leben, allein durch die Kraft seiner Verse. „Die Geschichte des Dr. Wu Tan“ erzählt, von einem chinesischer Banker aus Singapur der seiner Bank um 40 Millionen Dollar erleichterte, wobei ihm das Geld gleichgültig war. Der Prozess von Schuld und Sühne gewährt Einblicke, nicht nur in die Welt des Geldes. In „Die Wand" hat Josef S. ein Projekt. Er will ein Haus bauen. Allein der Neid und die Niedertracht seiner Nachbarn stürzen ihn in einen Strudel absurdester Entwicklungen, die, mögen sie noch so unglaublich sein und die Grenzen des Vorstellbaren sprengen, eines realen Hintergrunds nicht entbehren. Sporkmanns Geschichten verblüffen und verschieben immer wieder die Perspektiven.

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Erzählungen
 

Was wäre, wenn das Werk Kafkas … Das Problem sind die Konsequenzen, und ob wir damit leben können. In „Ich habe Kafka getötet“ ist das Geständnis des Autors eindeutig. Kafkaesk indes kommt die Erzählung „Das Verhör“ daher. Man könnte meinen, es sei die fiktionalste, doch es ist eine Quintessenz aus Sporkmanns Erfahrungen. Der moderne Held Tom Crombaile, wirtschaftlich scheinbar erfolgreich und somit in der Gesellschaft anerkannt, ist vor allem ein nekrophiler, zerstörerischer Charakter, dessen Philosophie in der heutigen neoliberalen Zeit kaum Anstoß erregt.

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frei nach
"The History of Kaliph Vathek" von William Beckford
 

Die Geschichte von Kalif Vathek, seinem Hang zu Verschwendung, Genuss und sinnlichen Ausschweifungen, seinem Streben nach großen Taten und der Unsterblichkeit kann stellvertretend für viele Geschicke stehen. William Beckford schuf im ausgehenden 18. Jahrhundert diese opulente Erzählung im Gewand eines orientalischen Märchens.

Von humorig bis sakrastisch und kurzweilig garantiert die freie Übersetzung durch Frank Sporkmann amüsantes Lesevergnügen. Dabei überwindet die Fassung kulturelle Grenzen, verknüpft literarische Stile und Philosophien und schlägt Brücken ins Heute.

„Ich behaupte, dass es sich hier um die erste wahrhaft grässliche Hölle in der Literatur handelt. ... Vathek ist eine bloße Rarität.“
Jorge Luis Borges